12 Jahre sind nun vergangen an dem der Schützenverein Bechtrup sein 225 jähriges Jubiläum feiern konnte. Das älteste Schild der Königskette stammt aus dem Jahre 1782. Nicht nur die Anfänge des Schützenvereins Bechtrup liegen im Dunkeln, sondern der größte Teil seiner Geschichte, denn - mit einer Ausnahme - sind keine schriftlichen Aufzeichnungen im Besitz des Schützenvereins. So kann man nur hoffen, dass unvermutet hier und da in einem Archiv ein Schritfstück auftaucht, das vieleicht die Geschichte des Vereins erhellen könnte.

 

Die nunmehr über 225 jährige Tradition des Schützenvereins lässt sich allein mit der ältesten Königsplakette begründen, die aus dem Jahre 1782 stammt. Bernd Henderich Schlüter hieß der erste Schützenkönig - er war Gast- und Landwirt, ein Urahn der Familie Schwenken, die diese Tradition fortführt. Die zweitälteste Plakette stammt aus dem Jahre 1785 von einem König, der nur seine Initialen P.H. der Nachwelt überlieferte. Mehr oder weniger kontinuierlich setzt sich die Reihe der Königsplaketten fort; die längste Pause in der Schützenfesttradition, die man an der Schützenkette ablesen kann, dauerte von 1827 bis 1876, also länger als 50 Jahre. Die Gründe dafür sind unbekannt. Die kürzeren Zeiten, an denen man offensichtlich nicht aufgelegt war zu Festen, lassen sich durch die schwierigen Zeiten erkären. So darf man vermuten, dass die Geschichte des Schützenvereins Bechtrup, soweit sie durch das Königssilber belegt wird, ähnlich verlaufen ist, wie überall im Münsterland. Hier waren bekanntlich die Schützenbruderschaften sehr weit verbreitet. Die Menschen einer Nachbarschaft schlossen sich zusammen und bekannten sich zu gegenseitiger Hilfeleistung und zu gegenseitigem Schutz. Anlaß waren meistens Zeiten der Not und Unruhen. Ihre Wehrhaftigkeit war auf die Verteidigung von Familie und Hab und gut ausgerichtet. Dazu musste man sich fit halten und sich im Umgang mit Waffen üben. Allerdings scheint zu der Zeit, aus der die erste Königsplakette stammt, die militärische Funktion der Schützenvereine mehr und mehr an Bedeutung verloren zu haben, zumal die preußische Regierung 1814 die allgemeine Wehrpflicht einführte. So wurde das Vogelschießen eher zu einem Sport, der mit einem traditionellen Zeremoniell umgeben blieb mit allem Beiwerk, das auf seine Entstehung hinweist. Mehr noch: Das Vogelschießen wurde zu einem großen gemeinsamen Fest, an dem nicht nur die Schützen, sondern auch die Frauen und erwachsenen Kinder teilnehmen durfen. Man nahm die Gelegenheit gern wahr, einmal im Jahr gemeinsam dieses Fest zu feiern und dabei die Sorgen des Alltags zu vergessen. Man kann sich vorstellen, dass dieses Bedürfnis in einem ländlichen Bereich besonders groß war. Diese Tradition hat sich bis heute erhalten - trotz der vielfältigen Angebote und der weitaus größeren Mobilität. Noch bis zum Jahre 1937 - so weist es die Schützenkette aus - feierte man in Bechtrup Schützenfest, ehe die größere kriegsbedingte Pause kam.

 

Die jüngere Geschichte des Schützenvereins Bechtrup beginnt im Jahre 1951, als man nach Jahren des Krieges und der Not die alte Tradition wieder aufgriff. Nach einer Unterbrechung von 14 Jahren sollte - wie immer üblich - Pfingsten das Schützenfest gefeiert werden. So traf sich am Sonntag, dem 18.Februar1951, der Vorstand, um einen neuen Anfang zu machen. Wie ernst es ihnen damit gemeint war, daran ließen sie keinen Zweifel; denn sie bestellten gleich eine neue Fahne mit Stange und Spitze - übrigens zu dem für heutige Verhältnisse unglaublichen Preis von 295,- DM - . Das Schützenfest wurde eine runde Sache. Von nun an reiht sich ein Schützenfest an das andere. Man feierte zünftige Feste, die nicht zuletzt ihren Niederschlag in kleinen Anekdoten und kuriosen Begebenheiten fanden. Vieleicht wird damit die Erinnerung an das eine oder andere besonders schöne Fest wach.

 

 

 

 

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